Frau Brüllen fragt wieder “WMDEDGT?”
Um genull nau Uhr ist die Geckofamilie komplett wach (teilweise wieder, teilweise noch) und kümmert sich auf die ein oder andere Weise um die Ernährung des Minigeckos – ich für meinen Teil pumpe Milch ab bis halb eins. Danach Zähneputzen und gemeinschaftlicher Umzug ins Schlafzimmer, schlaaaaafen.
Um vier Uhr vernehme ich ein Krähen rechts von mir und mache mich kurz darauf mit dem kleinen Kerl auf den Weg nach unten. Während seine Milch wärmt schraube ich getrocknete Flaschen zusammen und räume sie weg, während der Minigecko Schnuller-Weitspucken übt. Die Milch ist warm, zusammen mit einem Pumpset nehme ich sie mit aufs Sofa und verabreiche dort erstmal Eisentropfen. Die Begeisterung ist riesig (nicht ironisch gemeint), und auch die Flasche wird stürmisch geleert. Inzwischen sind die Nachtration 70ml, aber wohl auch nur noch ein paar Tage. Danach muss ich erstmal selbst etwas trinken, und so lange der Herr Sohn noch auf meinem Arm besteht, drehe ich eine Runde durch Instagram und ein paar Blogs. Dabei fällt mir auf, dass der Fünfte ist, und ich beschließe, den heutigen Artikel mal besonders früh zu beginnen. Kurz darauf werfe ich die Pumpe an und schreibe weiter. Um kurz vor halb sechs bin ich fertig, noch das Fläschchen beschriften und kühl stellen und natürlich die Statistik fortschreiben, dann schnappe ich mir den inzwischen wieder selig schlummernden Minigecko und verschwinde mit ihm zurück nach oben. Kurz vor sechs schaue ich das letzte Mal auf die Uhr.
Um 7 erfolgt erneutes Krähen, dank Schnullereinsatz bleibt Brüllen aus. Der Geckomann erwacht freundlicherweise von alleine und übernimmt die Schicht, schließlich muss ich diesmal nicht pumpen und kann weiterschlafen, oder jedenfalls dösen. Etwa eine halbe Stunde später wird mir ein sehr sehr niedliches Kind in den Arm gelegt und die Familie Gecko schlummert eine weitere Runde.
Nächstes Krähen um 10, erneut macht sich der Geckomann auf den Weg, nur diesmal ohne Wickeln, während ich meine Pumpmotivation suche.
Nach einer kleinen Runde Fotos mit sattem Kind ward die Motivation gefunden und ich stehe auf. Als erstes allerdings muss ich die nach rund drei Monaten endlich wieder hängende Obergeschoss-Kloschüssel austesten, ob sie etwa noch immer schief hänge. Dieses kann ich bislang nicht feststellen, dafür genieße ich diese Aussicht:
Unten koche ich mir erstmal zwei Tees, nämlich einen Stilltee und einen für den Geschmack, schaue noch nach Emails und stelle mir infolgedessen die Frage nach der optimalen Sandkastengröße. Da mir die Maße zu trocken sind und ohnehin ein Maßband herumliegt (hat Vorteile, wenn dauernd irgendwo gestrickt oder gehäkelt wird), baue ich den Sandkasten aus einer Decke auf dem Boden nach. Da liegt er auch noch, während ich endlich abpumpe.
Es ist bereits kurz nach 12, als ich mich dann auch mal in gesellschaftstaugliche Bekleidung begebe und anschließend die nächste Milchportion für den Minigecko erwärme. Ich stelle fest, dass der Milchduft des Kindes nun doch etwas unangenehm wird und ziehe ihn nach einem kleinen Verdauungspäuschen um. Wir räumen den Esstisch auf, ich hole Wäsche aus dem Trockner ins Wohnzimmer und nutze den frisch geräumten Tisch zum Zusammenlegen, dann folgt lustige Wäschewanderung vom EG ins OG und umgekehrt, außerdem wird sortiert und entschieden, was wann gewaschen wird, und ich bin wirklich froh, wenn das badrenovierungsbedingte provisorische Wäschesystem ein Ende hat, es ist nervtötend.
Später als gedacht, nämlich erst kurz vor drei, kommt der persönliche Familienlieferdienst in Form von Schwägerin und Schwiegervater und bringt uns unser Mittagessen vom Griechen mit – diesen Tagesordnungspunkt haben wir dieses Jahr mal noch ausgelassen. Kurz vor Ankunft habe ich eine Flasche Milch erwärmt und den Geckomann überreicht, denn da hat schon wieder jemand Hunger. Danach essen auch wir, wir haben nämlich auch Hunger. Der Minigecko darf derweil endlich mit seiner Tante und dem zweiten Opa nähere Bekanntschaft schließen, er scheint angetan.
Kurz nach 16 Uhr nutzen wir das schöne Wetter zu einem Osterspaziergang, und nehmen anschließend noch den Garten (die ehemalige Kraterlandschaft) in Augenschein, um einen Eindruck zu gewinnen, ob unsere Papierpläne dafür überhaupt realistisch sind. Ich stelle wieder einmal fest, dass der Garten in echt doch größer ist, als in meinem Kopf, und trample den ungefähren Platz der zukünftigen Kräuterspirale in die Erde. Um 17:01 sind wir wieder im Haus und die nächste Portion Milch wird angefordert, außerdem erfolgt eine Begehung von Badbaustelle und künftigem Kinderzimmer. Die Verwandtschaft bricht um kurz nach sechs wieder auf, und ich mache mich mit einem weiteren Stück Käsekuchen an die Milchpumpe.
Der restliche Abend verläuft unspektakulär mit Raubtierfütterung, Abendessen, Abpumpen und einem alten Tatort.