Tagebuchfünf April

Wie gewohnt fragt am Monatsfünften Frau Brüllen wieder “Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?“, hier also meine Version:

Der Tag beginnt erstaunlich wach, wir sitzen nämlich seit 23 Uhr das erste Mal seit langer Zeit wieder im Kino und schauen “The Return of the First Avenger”. Da wir die Einzigen im Saal sind hat das aber trotzdem was von Wohnzimmerkino-Atmosphäre (nicht, dass das etwas Schlechtes wäre).

Gegen zwei ist Schlafenszeit, und leider werde ich viel zu früh wieder wach, weil ich mir einen Kopf mache um zu erstellende Webseiten. Hmpf. Es ist also kurz nach sieben, ich hab ein freies Wochenende und bin trotzdem wach.

Ich lenke mich mit Recherchen über den Verbleib ehemaliger Autorinnen eines meiner Lieblingsblogs ab und als ich mich müde gelesen habe und beschließe, nochmal ein Ründchen Schlaf zu versuchen, klingelt der Wecker (nicht meiner). Fantastisch, ich wusste gar nicht, dass der gestellt ist, aber nun ist 8:38 und das Ding wird erfahrungsgemäß rund eine Stunde lang alle fünf Minuten klingeln, bis der Geckomann genug davon hat, ihn ausmacht und aufsteht. Soviel also zum Thema “Schlaf” für heute. Nun ja, nutze ich die Stunde eben zu weiterer Lektüre und einer konspirativen Mitteilung der Feststellung, dass die Abwendung von zwei Waschbecken im oberen Bad möglich erscheint, seit der Geckomann unter der Woche eine ihm zusagende Alternative gesichtet hat (Halleluja!) – die Renovierung dieses Badezimmers steht nämlich dieses Jahr an.

Gegen zehn gibts zum Frühstück Milch und einen Brownie, außerdem das Aus- und Einräumen der Spülmaschine und Videos über Luft-Wärme-Kollektoren, gefolgt von der Idee, zusammen einen Blogartikel mit vielen Links über das große Thema “Auf welche mehr oder weniger abgefahrenen Arten bekommt man ein Haus und sein Wasser warm?” zu schreiben.

Da das Wetter nicht so dringend nach Garten-Beschäftigung schreit, darf sich der Haushalt freuen, konkret Schlafzimmer und Gästezimmer, das, wenn nicht gerade Gäste da sind, ein herrlich buntes Handarbeitschaos beherbergt. Aktuell ist es aber dann doch zu bunt, und da ich ein paar Reparaturen, Kürzungen und Umnäh-Aufträge für Freunde hinter mich bringen will, sollte ich mir eine Schneise schlagen. Vorher steht aber noch Wäsche sortieren, waschen, und wegräumen an, das Übliche eben. Zwischendurch benötigt der Geckomann meine Hilfe, der ist im Keller und will die ausrangierten seriellen Relaiskarten, die mit Heißkleber befestigt an der Wand hängen, mittels einer Heißluftpistole von selbiger lösen. Um halb drei mache ich mir einen Nudelreste-Tomatensalat und dürfte damit bis zum abendlichen Grillen bei Freunden durchhalten.

Wenn ich schon dabei bin, im Schlafzimmer zu saugen, kann ich das ja auch im Flur und im Bad machen (wahnsinnig spannender Samstag, nicht wahr), und außerdem tausche ich endlich die ausgesprochen leeren Batterien im Heizungsthermostat aus, damit sich die Temperatur im Zimmer zur Abwechslung mal wieder regulieren lässt.

Das Schneiseschlagen beginnt erst so gegen halb vier, zum Nähen werde ich heute dann wohl doch nicht mehr kommen. Aber immerhin verstaue ich die letzte Wolllieferung, räume den Nähtisch frei und wähle ein paar Handtücher aus, die sich auf ein neues Leben als Toffee Nosed Friends freuen dürfen. Irgendwann zwischen fünf und halb sechs entschwindet der Geckomann nach LU zum Fischkaufen (Grillgut für uns vorübergehende Pesketarier), ich schicke ihm den restlichen Einkaufszettel per SMS hinterher und mache mich dann mal ausgehfein. Mittendrin fällt mir auf, dass ich das Bett ja noch gar nicht neu bezogen habe, und als ich damit fast fertig bin (nur die Decken fehlen noch), werde ich aufgesammelt. Es geht in den Nachbarort, praktischerweise waren die auch länger unterwegs als geplant, so dass unsere Verspätung sehr gelegen kommt.

Geckomann und Trauzeuge heizen die Grills an, ich bewundere pflichtgemäß die gesammelten Häuschenschnecken des Ältesten, diskutiere mit dem Mittleren, ob ich nun eine Mikrobelle oder ein Backofen bin (ich war für Backofen, er ließ sich aber nicht von Mikrobelle abbringen, und warum ich überhaupt ein Küchengerät war habe ich bislang noch nicht rausfinden können), und entdecke irgendwann die Trauzeugengattin mit Kind Nr. 3 im Flur. Die allgemeine Essensvorbereitung schreitet voran, meine Erläuterungen, warum man die Fischflossen nicht mitisst, werden aber eher skeptisch aufgenommen, und generell war das Grillen grätenreicher Fische im Beisein fischneugieriger, müder Kinder nicht die allerbeste Idee, was danach allen klar war außer den Kindern. Sie verschwinden grätenunfallfrei im Bett, wir Großen ins Wohnzimmer und verquatschen noch die eine oder andere Stunde, bevor die Geckos um ziemlich genau Mitternacht nach Hause aufbrechen.

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