Juchhu, die Amsterdam-Bilder sind seit heute Nachmittag nun auch online, und hiermit folgt der Bericht:
Mittwochs fuhr ich gemütlich los, habe zuerst einmal die Verkäuferin beim Bäcker in Weiler erstaunt mit der Antwort “Nach Amsterdam” auf die Frage, wo ich so schwer bepackt denn hinwolle. Jedenfalls war ich dann mit Proviant gut ausgerüstet, und da ich so schön früh dran war und alle Eventualitäten bedacht habe, durfte ich in Frankfurt prompt 1:20h warten, weil ich wider Erwarten alle Anschlüsse vorher gekriegt hatte. Ich nutzte die Zeit, ein Buch und den Corriere della Sera zu kaufen und rauszufinden, wo denn mein Waggon stehen wird – wow, ich hatte den vordersten Wagen! Als ich dann irgendwann auch einstiegen konnte, stellte ich fest, dass ich tatsächlich direkt hinter dem Fahrer saß, das war schon klasse. Jedenfalls kam ich um kurz vor sieben abends gut in Amsterdam an, wo Nina mich abholte und in den Bus steckte. Zu Hause bei ihr dann hab ich ihr erstmal das ganze Zeug überreicht, das ich als Kurier transportiert hatte, bevor wir uns einen gemütlichen Abend mit was zu Essen, natürlich ganz viel Getratsche und später noch einem Spaziergang machten.
Am nächsten Tag ging Nina ins Labor und ich erkundete die Stadt. Ich konnte mich erst nicht entscheiden, ob ich Fahrrad oder Bus nehmen sollte, und ging dann schließlich zu Fuß. Ich bin viel rumgebummelt, und eine Grachtenrundfahrt habe ich mir auch gegönnt. Auf dem Heimweg habe ich mir einen Appelbollen gekauft, nachdem Nina so davon geschwärmt hatte, musste ich das ja mal ausprobieren. Kurz vor ihr kam ich dann wieder im Wohnheim an. Nach Ausruhen und Futtern fuhren wir zu Inka und gingen danach zum Borrel.
Der Freitag war dann weniger ein Sightseeing-Tag als vielmehr Einkaufstag. Wir trafen uns mittags am Bahnhof um zum Albert-Cuyp-Markt zu radeln, der als Amsterdams schönster Markt gilt. Ich habe mal wieder festgestellt, dass mir die typisch italienischen Märkte in deutschland etwas fehlen, aber dafür konnte ich ja wenigstens in Amsterdam einen Ersatz bekommen. Man kriegt dort nämlich so ziemlich alles, ich habe Batterien, einen Schal, ne tolle Jacke und Blumen erstanden (die sogar die Heimreise im Zug gut überstanden haben und jetzt in der Küche stehen), und wenn ich aufzählen würde, was Nina sich alles zugelegt hat, dann würde das den Rahmen dieser Seite deutlich sprengen . Abends zuhause kam überraschender unbekannter Besuch, dessen Zustandekommen und Verlauf ich jetzt keine Lust habe, ausführlich zu schildern, zur Not kann mans hier (in Sept./Okt., Teil 5) nachlesen . Der Tag endete ziemlich spät, da wir um 0:30 ins Kino gingen. Das war übrigens toll, den Film (Sommersturm) kannte ich zwar schon, aber wir waren alleine im Kino, so dass sich niemand an gelegentlichem Geplapper unsererseits stören konnte, und das Kino an sich war richtig klasse, sehr atmosphärisch, würde ich sagen.
Samstag Vormittag kam weiterer Überraschungsbesuch, diesmal aber nicht unbekannt und mit einer Ankündigung von immerhin einem halben Tag, eine Freundin Ninas aus Waibstadt (Bernau, um genau zu sein ) und ihre Mutter fuhren nämlich spontan ein Wochenende nach Holland. Recht bald machten die beiden sich dann aber wieder auf, was von der Stadt zu sehen, und Nina und ich surften noch ein wenig durchs Internet, bevor wir Lebensmittel einkaufen gingen und dann endlich nach Haarlem fuhren. Dort war zwar nicht mehr so wahnsinnig viel los, weil wir halt recht spät dran waren, aber schön wars trotzdem, und ich kam dort auch zu meinen holländischen Pommes (wobei ja die Belgier die Erfinder waren, aber das ist ja quasi nebenan ).
Sonntags dann fuhr ich kurz nach Mittag wieder ab, diesmal gabs aber in Frankfurt ein paar Probleme mit einer kaputten Weiche, so dass der Zug nach Stuttgart dort exakt 55 Minuten warten musste, bis er abfahren konnte. Die Stimmung im Zug war aber gut, die Schaffnerinnen erklärten jedem lang und breit, was er tun müsse, um einen Entschädigungsgutschein zu bekommen, und kümmerten sich darum, dass auch jeder einen entsprechenden Vordruck bekommen hatte, und daher störte mich persönlich das nicht so sehr, ich saß auf meinem Platz und wusste, dass ich noch genügend Anschlussalternativen für Züge nach Tübingen hatte, wo ich dann auch nicht so wahnsinnig spät ankam, um neun Uhr abends glaube ich. Dafür kann ich jetzt bei meiner nächsten Fahrkarte 5 Euro sparen, das ist doch auch mal was.
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