Vor Weihnachten war ich zwei Monate mit meinem bisher größten Nähprojekt beschäftigt (und bis aus Weiteres kommt da auch nix mehr in der Größe): dem Weihnachtsgeschenk für den Geckomann.
Die Idee kam mir im Sommer, losgelegt habe ich so Mitte Ende Oktober. Es fing ganz harmlos an mit dem Durchforsten von zwei großen Kleiderstapeln, die meine Schwägerin vorbeigebracht hatte, vielleicht könne ich davon ja was brauchen. Ich fand einiges, was vielversprechend wirkte, und fing an, Quadrate zuzuschneiden.
Parallel machte ich mir Gedanken über ein Muster für diese Quadrate, was gar nicht so einfach war.
Beim ersten Probelegen, noch mit etlichen Lücken, für die noch Stoff zu finden war, fiel mir dann mal auf, wie groß das Ding eigentlich werden würde. Zwar hatte ich das ja bewusst so geplant, aber eine Zahl auf Papier ist für mich dann doch etwas anderes als der fast zu kleine Boden des Gästezimmers…
Inzwischen klar zu erkennen: das sollte eine Decke geben, und zwar für zwei Personen. Um beim ersten Patchworkprojekt nicht gleich ganz größenwahnsinnig zu werden (wenn es schon so zierlich klein werden würde…), hatte ich immerhin beschlossen, nur das Oberteil zu machen und es dann auf eine fertige Decke aufzunähen und zu binden. Es brauchte also noch die Decke selbst, die ich bei einem lustigen Trip zum Möbelschweden in einer hochkonspirativen Aktion erstand. Außerdem entschied ich mich dort noch für den Randstoff fürs Binding.
Die nächsten paar Wochen suchte ich die restlichen Stoffe für die Quadrate zusammen, schnitt, bügelte, legte Probe, beschriftete und fotografierte, um auch ja nicht durcheinander zu kommen, und konnte dann gegen Ende November tatsächlich damit beginnen, die ersten Reihen zusammenzunähen.
Inzwischen war die Geheimniskrämerei im Wohnzimmer ganz schön nervtötend geworden, ich konnte ja immer nur daran arbeiten, wenn der Geckomann außer Haus war und musste rechtzeitig alle Spuren von Bügelbrett bis Garnrest beseitigen – es wurde also Zeit, den für etwa ein Jahr beim Schwiegervater ausgelagerten alten Nähmaschinenschrank heimzuholen und seinem Zweck zuzuführen.
Das Oberteil wurde daher recht komfortabel fertig, ich schnitt die Decke zurecht, und weil ich unseren Wohnzimmerfußboden so mag, gibt es von kurz nach dem Zuschnitt auch noch ein Bild, als ich mit dem Feststecken fertig war (meine Knie hatten sehr viel Spaß dabei…).
Beim nervtötendsten Teil, dem Zusammennähen von Decke und Oberteil, wurde ich von sowas abgelenkt:
Während dieses Teils hatte ich zwischendurch leichte bis mittelschwere Zweifel, ob ich bis Weihnachten fertig werden würde. Vom 12. bis 16.12. war ich damit beschäftigt und konnte leider nicht hier vor Ort jammern – das würde im Nachhinein der größte Nachteil der Geheimniskrämerei gewesen sein… Dennoch konnte ich dann dankenswerterweise zum Binding, dem Rand, übergehen. Der Stoff dafür war wie geschaffen, eine Ober- und eine Unterseite darzustellen.
Gut 10 Meter Band für den Rand habe ich produziert, die ich in einer Nachtschicht am 21.12. angenäht habe.
Und dann war sie tatsächlich rechtzeitig fertig!
Und faszinierenderweise hatte der Geckomann bis zum Schluss keine Ahnung, was ich da fabrizierte Dafür war er an Weihnachten annähernd sprachlos, als er die Decke auspackte
Respekt!!!! Sieht toll aus! Und das alles so nebenbei und heimlich!
Viel Spass unter der Decke!
Gruss, Elke