Vor langer, langer Zeit… da haben wir die Sonja in Santiago de Compostela besucht.
Da ich zum Glück ein schlauer Gecko bin, habe ich mir damals Notizen gemacht, sonst hätte ich jetzt vermutlich kaum noch Chancen, die Bilder zuordnen zu können bzw. mich an die richtigen Ortsnamen zu erinnern… zur reinen Fotoseite geht es hier.
Wir kamen am 20.5. in Santiago an, dank frühen Flugs waren wir bereits um 11 in unserem Hotelchen. (Abfahrt in Neustadt war um 3:30 gewesen, herrlich…) Nach einem ersten Rundgang und der erfolgreichen Suche nach etwas Essbarem war eine kleine Siesta dringend nötig, bevor wir uns nachmittags mit Sonja trafen. Der Stadtbummel ging weiter und endete mit Wein und anderen Leckereien in der Alameda mit Blick auf die Altstadt.
Den zweiten Tag verbrachten wir damit, noch mehr von Santiago zu sehen, und vor allem auch viele StarWars-Kostümierte – es fand eine große Parade statt und die Stadt war voll mit Jedis, Yodas, Lichtschwertern und Konsorten.
Am nächsten Tag mieteten wir uns für den Rest unseres Aufenthalts ein Auto und machten uns auf Richtung Süden. Sonja wollte ursprünglich mit, lag dann aber krank im Bett… In Pontevedra waren wir zur Mittagszeit, anschließend gönnten wir uns etwas Meerwasser in Raxó. Weiter ging die Aussichtstour über Granxa und Portonovo bis A Lanzada, eine Wallfahrtskapelle direkt am Atlantik. Die “Muschelhauptstadt” O Grove war dann nicht mehr weit, und über Cambados ging es zurück nach Santiago.
Sonntags waren wir wieder komplett und starteten zu dritt in den Norden. Erstes Tagesziel war Cedeira mit einer unwahrscheinlich blauen Bucht und einer kleinen Burgruine, dem Castello de la Concepción. Auf dem Weg nach San Andrés de Teixido genossen wir die Aussicht in Gesellschaft von Kühen und einem Schimmeln an einem sehr steilen, sehr grünen Felshang, der ein ziemlicher KOntrast war zur Sierra de la Capelada, die wir danach durchquerten. Immer am Kamm entlang in über 600m Höhe und trotzdem recht nah am Meer fuhren wir durch ein Felsenmeer voller Windräder, freilebender Kühe und Pferde. Und Wind! Unser letztes Ziel war noch eine ganze Ecke entfernt, zwischendurch kamen wir mal wieder an einem der vielen Schmalspurbahnhöfe vorbei, und endlich waren wir dann zwischen Picón und Bares (am Golf von Biscaya) angekommen. Ein herrlicher Strand erwartete uns, außerdem nach ein wenig Kraxelei die Aussicht auf umtoste Klippen (deren Fotos mir aber allesamt nicht gefielen…). Wir genossen das Abendlicht am Strand, bevor wir uns auf den Rückweg machten und ein spätes Abendessen in Santiago genossen.
Der letzte Tag vor der Rückreise war angebrochen und zeigte uns erstmals, dass Galicien eigentlich nicht für dauernden Sonnenschein bekannt ist. Wir suchten ein schiefes Kirchlein auf, ich kam endlich zu einem Foto eines horréo (Kornspeicher), und außerdem musste ich natürlich noch spanische Züge sehen. Der Bahnhof von Santiago ist… niedlich. Bald fuhren wir weiter ins Hinterland, nach Osten, über viele kleine Straßen, bis es dann regnete und wir in die Stadt zurückkehrten. Wir hatten die Kathedrale noch gar nicht von innen gesehen und hatten Glück, denn als wir drinnen waren, wurde gerade damit begonnen, den riesigen Weihrauchwerfer in Bewegung zu setzen – von der Decke an einem dicken Seil baumelnd und von mehreren Männern durchs ganze Kirchenschiff geschleudert. Am Abend gab es dann ein letztes Mal Wein und Tapas mit Sonja und einen nächtlichen Stadtbummel auf dem Rückweg ins Hotel.
Vor dem Rückflug gaben wir noch unser Auto zurück, das wir praktischerweise am Flughafen gemietet hatten, und dann war das Galicien-Abenteuer auch schon vorbei. Schee wars . Ich bin mir relativ sicher, dass wir über Paris geflogen sind, und irgendeine Rennstrecke (Spa? Nürburgring?) wurde ebenfalls gesichtet.