Gestern war in Neustadt im Roxy wieder das berühmte KinoVino (Kino und Wein, hört man ja ), und diesmal war auch ich mit von der Partie. Um 20 Uhr ging es in unserem Saal los, und nach den Trailern kamen die gewohnt lustigen Begrüßungsworte des Kinochefs, der uns diesmal bat, besonders freundlich zu den Italienern zu sein, die nachher in der Pause hinter dem Buffet stünden, und außerdem ankündigte, dass der erste Film zwar eigentlich schon auf deutsch fertig sein sollte, aber es eben dann leider doch nicht sei, weshalb sie ihn nun als Original mit Untertitel zeigten. Diese Ankündigung spaltete das Publikum ein wenig, teilweise kam Applaus auf, teilweise waren die Leute nicht so begeistert. Ich fand es gut, welch Überraschung, ziehe ich doch die Originalfassung oft vor – jedenfalls dann, wenn ich die Sprache verstehe .
Jedenfalls, der erste Film war Verlobung auf Umwegen, Deutschlandstart ist am 9.9.2010 (kein Wunder, dass die Synchronisation noch nicht fertig war…). Ich fand ihn toll, Denis wohl auch, das Roxy-Publikum gab eine 1,66, was den Film zum bestbenoteten seit Invictus macht (7.4., Note 1,64, zu dem wollte ich damals eigentlich auch was schreiben…). Im Mittelpunkt steht Anna aus Boston, die auf einen Heiratsantrag ihres Freundes wartet. Da dieser aber nicht zu kommen scheint, nimmt sie die Sache selbst in die Hand und macht sich eine alte irische Tradition zu nutze, nach der am 29. Februar (engl. Leap Day, so auch der Originaltitel) die Frauen den Männern Heiratsanträge machen dürfen. Über die Lachhaftigkeit der Tatsache, dass man dazu angeblich einen besonderen Tag alle vier Jahre braucht und es im Film niemandem in den Sinn kam, dass das vielleicht möglicherweise unter Umständen eventuell Schwachsinn ist und das im Zweifelsfall an jedem hundsgewöhnlichen Tag geht, lasse ich mich jetzt mal nicht aus… Daher reist sie ihrem Freund nach Irland nach, der dort auf einem Kongress weilt – allerdings treten bei der Anreise gewisse Schwierigkeiten auf, als ihr Flugzeug wegen schlechten Wetters nicht in Dublin landen kann und sie daher in Wales steht, irgendwie dann in einem irischen Kaff namens Dingle landet und von dort irgendwie nach Dublin gelangen muss. Dass das nicht alles genauso funktioniert, wie sie es gerne hätte, versteht sich ja von selbst .
Und klar, das Ende ist absehbar, aber trotzdem wird die Geschichte hübsch erzählt und schafft es, nicht meine Fremdschäm-Sensoren zu treffen – da diese recht groß sind, ist das durchaus eine bemerkenswerte Leistung . Außerdem sind die Bilder von Land und Leuten absolut fernwehauslösend, und irisches Englisch in der Originalfassung macht einfach Spaß . Empfehlung!
In der Pause gab es dann Wein von der WG Herxheim am Berg und einen italienischen Spezialitätenteller von, ähm, hab ich vergessen. Das ganze in der lauen Abendluft draußen genossen, auch wenn an den extra auf dem Gehweg vorm Kino aufgestellten Tischen und Bänken kein Platz mehr war, weil wir mal wieder zu lahm waren – aber sich zu beeilen stand außer Debatte, viel zu gemütlich alles . Aber auch so war das Essen gut, der Wein ebenso, die Stimmung entspannt und angenehm, und überhaupt – ich mag dieses Kino, falls es nicht auffällt .
Nachdem uns, welch Jammer, auch noch ein Eis aufgedrängt wurde, ging es lustig weiter mit Männer im Wasser. Der Film stammt aus Schweden und läuft hierzulande am 19.8.2010 an, von mir gabs ne 2, vom Publikum im Schnitt eine 2,36. Eine etwas gealterte Herrenhallenhockey-Mannschaft, die zu besseren Zeiten mal fast irgendwas gewonnen hat (ich glaube, es waren die schwedischen Meisterschaften, bin mir aber nicht mehr sicher), wird aus seiner angestammten Trainingshalle vertrieben und ist daher auf der Suche nach einem neuen Betätigungsfeld – das erstaunlicherweise im Wasser liegen wird. Bevor es tatsächlich dazu kommt, dass “die Schwäne” sich auf internationalem Terrain beweisen dürfen, müssen diverse Klippen umschifft werden, sowohl, was persönliche Querelen anbelangt (nein, diesmal ist keine Liebesgeschichte verbastelt), als auch der Umgang mit dem ein oder anderen Vorurteil. Insgesamt sind die Akteure jedenfalls herrlich menschlich, meist wildentschlossen und im Endeffekt gar nicht schlecht bei dem, was sie tun. Auch hierfür eine Empfehlung vom KinoGecko .
Hach… im schönen Dingle war ich schon mal. (das allerdings mittlerweile schon ne ganze Weile her – so ca 10 Jahre, oder halt, wohl eher schon 15 Jahre (hm ich komme mir alt vor (und sollte vielleicht nicht so viele Klammern verwenden…))) naja, was solls, mach ich aber gerne!
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